Workshop mit Mika Satomi (Kobakant)
> Die Dokumentation zum Workshop
Die Wikipedia sagt uns: “Das Ziel der Gestaltung einer Smart City ist die Steigerung der Lebensqualität durch den Einsatz von Technologien, die die Effizienz von Services steigert und den Bedürfnissen der Bewohner*innen entsprechen”. Der erste Schritt auf diesem Weg scheint üblicherweise die Sammlung von Daten mit unterschiedlichsten Sensoren, Kameras und Datenapparaten zu sein. Tragen die erhobenen Daten aber wirklich zu einer qualitativen Verbesserung unserer Lebenswelten bei? Und welche gestalterische Aufgabe fällt uns als Städter*innen bei diesem Prozess zu?
In dem zweitägigen Workshop entwerfen und programmieren wir Daten-Kostüme. Statt uns durch unsichtbare Sensoren der Stadt beobachten zu lassen, nutzen wir ihre Smartness für unsere Zwecke aus, stellen uns sprichwörtlich auf die Bühne und tragen unsere Daten in einer Choreographie in den Stadtraum: Wir entwerfen ein neues, urbanes Daten-Ritual als neue Tradition für die Bürger*innen der cleveren Metropole. Während das Kostüm vom Theater bis hin zu heidnischen Ritualen, stets die Rolle der Verkleidung, des Versteckens hinter einem Charakter und der Anonymisierung hat, nutzen wir es dazu, Information bewusst preiszugeben. Bezogen auf die Frage, wie anonym wir heute noch sein können, diskutieren wir, welche Informationen wir weitergeben sollten und wollen? Welche Daten sollten zu welchem Zweck, wie und wann gesammelt werden? Und was könnte eine Smart City wirklich smartes damit tun?
Die Kostüme werden ausgestattet mit Sensortechnik und anderen E-Textile und Internet-of-Things Technologien, die den Tragenden erlauben, ihre eigenen Daten zu sammeln und sie mit eigens dafür entwickelten zeremoniellen Gesten ins Netz zu laden. Die Choreographie des Rituals, Kostümgestaltung, Technologieeinsatz und Programmierung wird die japanische Künstlerin Mika Satomi gemeinsam mit den Teilnehmer*innen umsetzen. Das Smart Ritual wird als Performance am Samstag den 27. August uraufgeführt und das generierte Datenmaterial live ins Netz gespeist.
Hinweise:
- Es fällt keine Teilnahmegebühr an. Wir bitten um verbindliche Anmeldung!
- Der Workshop ist für jeden/jede offen, professionelle Performer*innen oder Fashiondesigner*innen sind sehr willkommen.
- Wenn vorhanden, bitte eigene IoT-Geräte wie Pulsmesser, Schrittmesser usw. mitbringen.
- Sprache: Englisch
- Es sind keine besonderen technischen Vorkenntnisse erforderlich!
Freitag, 26. August 2016 / 11-17 Uhr
Kostüm-Design und Performance-Entwicklung.
Samstag, 27. August 2016 / 11-17 Uhr
Kostüm-Design und Performance-Entwicklung.
Anschließend Performance des Smart Citizen Rituals im Hamburger Stadtraum.
Mika Satomi ist Designerin und Künstlerin, die sich in ihrer Praxis mit ‘smarten’ Textilien, Interaktionsdesign und Physical Computing auseinandersetzt. Als Gastprofessorin arbeitete sie für die Weißensee Kunsthochschule Berlin. Zudem war sie als Forscherin für die Swedish School of Textiles und das Distance Lab in Schottland tätig. Seit 2006 tritt sie zusammen mit Hannah Perner-Wilson als Kollektiv KOBAKANT in Erscheinung, welches sich auf künstlerische Projekte im Bereich ‘smarte’ Textilien und ‘Wearable Technology’ spezialisiert hat.
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